Der Beitrag: Tipps für erfolgreiche Pflanzenvermehrung wurde am Dienstag, 08. März 2022 veröffentlicht und unter Gartenzubehör abgelegt.
Jetzt erfolgreich Jungpflanzen anziehen Werden die Tage ab Februar wieder langsam heller und wärmer, lassen sich Kräuter, Gemüse und Blumen bereits wunderbar im eigenen Zuhause vorziehen. Das macht Spaß, spart Geld und ermöglicht ein Höchstmaß an Flexibilität, denn Sie vermehren nur die Menge, die aktuell gebraucht wird und säen eventuell immer wieder bedarfsgerecht nach.
Das klingt vielleicht kompliziert und herausfordernd - ist es aber nicht! Mit der richtigen Ausstattung (die es für kleines Geld gibt), einer Portion Geduld und etwas Glück (oder Erfahrung) legen Sie jetzt die Grundsteine für leckeres, gesundes Gemüse und farbenfrohe Blumen für den kommenden Sommer.


Viele Sommerblumen, Beet- und Balkonblumen, sowie Gemüsearten lassen sich zwar im späten Frühjahr direkt ins Freiland aussäen, brauchen dann aber noch 4-6 Wochen in der Anzuchtphase. Durch das Vorziehen im Haus wird wertvolle Zeit gespart und der Ertrag erhöht - mitunter ist eine zusätzliche Kultur im Gartenjahr planbar.
Kulturpflanzen aus Südländern benötigen in der Regel eine geschützte Vorkultur im Haus, um vor Frost, kalten Bodentemperaturen und Starkregen geschützt zu sein. Sie werden erst im späteren Stadium als kräftige Jungpflanze nach den Eisheiligen (ca Mitte Mai) ausgepflanzt. Hierzu zählen u.a. die wärmebedürftigen Gemüsearten wie Tomaten, Paprika, Gurken, Aubergien, Zucchini, Kürbis & Melonen.
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Zimmergewächshäuser und Anzuchtschalen

Zimmergewächshäuser bieten optimale Keimbedingungen für die Anzucht Das Angebot an Zimmergewächshäusern ist groß und selbst in manchen Discountmärkten finden Sie gelegentlich Billigware im Angebot. Doch was zeichnet gute Gewächs- und Anzuchthäuser aus? Ganz einfach: ihre Eigenschaften erleichtern Pflanzen den Wachstumsstart unter optimalen Bedingungen, einer Kombination aus Licht, Wärme und Feuchtigkeit. All dies bieten Sie in der Regel im Zimmergewächshaus auf der Fensterbank.
Sehr praktisch ist das Rinnensystem in der Schale der Zimmergewächshäuser. Dieses dient als Drainage und unterstützt die Wasserverteilung. Gießwasser wird aufgefangen und verteilt sich in den Kanälen, damit auch jede Ecke erreicht wird.
Zu stark gegossen? Macht nichts. Die Rinnen sorgen dafür, dass die Keimlinge bei etwas zu viel Wasser nicht sofort im Nassen stehen.
Kondenswasser, das besonders stark zu Beginn der Anzucht entsteht, wird automatisch zurück in die Schale geführt. So bleibt die Fensterbank immer schön trocken und die Keimlinge bleiben gleichmäßig feucht.
Durch das Ventilationsystem im Deckel findet der notwendige Luftaustausch statt. Damit nichts schimmelt oder gammelt, am besten morgens und abends kurz den Deckel anheben und kräftig lüften.
Für besonders wärmeliebende Pflanzen, die nur bei Innentemperaturen von über 22 °C keimen, gibt es spezielle Heizmatten, die einfach unter dem Zimmergewächshaus platziert werden.
Anzuchtschalen bieten optimale Keimbedingungen für die Anzucht
Wer gerne eine größere Menge an Samen oder Stecklingen anziehen möchte, liegt mit diesem Sortiment genau richtig. Viele Produkte sind miteinander kombinierbar und bilden so ein effektives Anzuchtsystem. Die Multitopf-Platten und Anzuchtschalen lassen sich mit Anzuchterde oder Quelltabletten befüllen. Mit dem Multitopf-Untersetzer kann überschüssiges Gießwasser aufgefangen werden. Diese Anzuchtschalen gibt es auch mit den passenden Hauben und so entsteht wieder das optimale Anzuchtklima für die empfindlichen Keimlinge.

Anzuchtplatten eignen sich auch hervorragend für das erste Vereinzeln bzw. Umpflanzen (Pikieren) von der Aussaatschale in die Multiplatte. Dazu wird die Platte erst mit Erde befüllt, leicht angedrückt und angegossen, damit sich die Erde setzt. Danach werden die jungen Keimlinge mit einem Pikierstab vorsichtig in die Multiplatte gesetzt und mit dem Stab gut angedrückt. Zum Schluss werden die Pflanzen angegossen, damit die feinen Wurzeln guten Bodenkontakt bekommen.

Erde & Anzuchttöpfe

Anzuchttöpfe als 6-er Strip Junge Pflanzen benötigen eine nährstoffarme Erde. Sie denken, das ist ein Widerspruch? Nein, denn die Diät regt die Wurzeln zum Wachstums an. Sie müssen sich deutlich mehr anstrengen, um zu den wachstumsfördernden Nährstoffen zu gelangen und verzweigen sich dadurch besser. Verwenden Sie daher zu Aussaat stets spezielle Aussaaterde, in denen die Nährstoffe so zusammengesetzt sind, dass das Saatgut findet, was es sucht und die Wurzelbildung bestmöglich unterstützt wird. Gute Anzuchtsubstrate sind keinarm, besonders locker und durchlässig und der ph-Wert liegt bei 5,5 bis 6,5 .
Anzuchttöpfe als 8-er Rundtopf Anzuchttöpfe waren früher meist gepreßte Torftöpfe, heute, der Umweltzuliebe, meist aus Kokosfasern. Die Anzuchttöpfe sind praktisch, ergeben ein ideales Wurzelklima und werden später direkt in den Gartenboden gepflanzt. Somit erleiden die Setzlinge keinen Umpflanzschock, weil die Wurzeln nicht gestört werden. Und so geht es :
1 .Stellen Sie die Anzuchttöpfe in das Zimmergewächshaus oder eine vergleichbare Schale
2. Befüllen Sie die Töpfe mit hochwertiger Anzuchterde bis ca. 1 cm unter den Topfrand.
3. Wässern Sie die Töpfe mit der Anzuchterde vorsichtig. Wichtig: Überschüssiges Wasser nach dem Quellvorgang vorsichtig abgießen!
4. Verteilen Sie je nach Samengröße einen oder mehrere Samen auf der Anzuchterde und decken Sie diese mit dem Substrat leicht ab. Beachten Sie bitte die Hinweise auf der Samentüte.
5. Stellen Sie das Zimmergewächshaus an einem hellen und warmen Ort auf. Halten Sie die Anzuchttöpfe während der Wachstums- und Keimungszeit feucht, vermeiden Sie jedoch auf jeden Fall stauende Nässe. Wichtig: Regelmäßig lüften! Für einen optimalen Luftaustausch sollten Sie die Haube täglich für kurze Zeit entfernen.
6. Sobald die Pflanzen kräftige Triebe gebildet haben, können Sie die Anzuchttöpfe in größere Töpfe oder bei entsprechender Witterung direkt ins Freiland auspflanzen. Vorher sollten Sie sie noch einmal gut wässern. Der Anzuchttopf bzw. die Topfwand ist fester Bestandteil des Wurzelballens geworden. Bitte versuchen Sie nicht, den Topf zu entfernen, es würde den Wurzeln schaden. Der Topf verrottet nach einiger Zeit im Boden.


Kokosquelltabletten

Anzuchttöpfe als 8-er Rundtopf Kokosquelltabletten haben es in sich! Die eher unscheinbaren flachen Tabletten entpuppen sich schnell als kompakte Wundertüten, die alles enthalten, was ein Samenkorn oder Steckling bracht. Das feine Vlies das sie umgibt baut sich nach und nach biologisch ab. Echte Kokosquelltabletten bestehen zu 100 % aus Kokosfasern, einem Naturprodukt, und sind mit dem Umweltsiegel "Blauer Engel" ausgezeichnet.
Und so funktioniert es:

Anzuchttöpfe als 8-er Rundtopf 1. Legen Sie die Kokos-Quelltabletten dicht an dicht in ein wasserdichtes Gefäß oder direkt in eine Anzuchtschale bzw. ein Zimmergewächshaus (z. B. von Romberg). Übergießen Sie die Tabletten vorsichtig mit lauwarmem Wasser. Für zehn Tabletten benötigen Sie etwa einen ¾ Liter. Lassen Sie diese etwa fünf Minuten quellen. Das Substrat in den Pflanzballen wird durch ein feinmaschiges Netz in Form gehalten. Wichtig: Überschüssiges Wasser nach dem Quellvorgang vorsichtig abgießen!
2. Öffnen Sie das Netz der Pflanzballen ein wenig an der Oberseite und drücken Sie für die Aussaat mit einem Pikierstab kleine Vertiefungen in das Substrat. Säen Sie die Pflanzensamen nach Anleitung auf der Saattüte in den Kokos- Pflanzballen aus. Decken Sie die Samen eventuell mit etwas Substrat ab.
3. Stellen Sie das Zimmergewächshaus an einem hellen und warmen Ort auf. Halten Sie die Kokos-Pflanzballen während der Wachstums- und Keimungszeit feucht, vermeiden Sie jedoch auf jeden Fall stauende Nässe. Wichtig: Regelmäßig lüften! Für einen optimalen Luftaustausch am besten die Haube täglich für kurze Zeit entfernen.
4. Sobald die Wurzeln durch das feine Netz hindurch gewachsen sind, können die Kokos-Pflanzballen mitsamt Netz in größere Töpfe oder bei entsprechender Witterung direkt ins Freiland ausgepflanzt werden. Vorher sollten Sie die Pflanzen noch einmal gut wässern.Wichtig: Das Substrat und das feinmaschiges Netz sind fester Bestandteil des Wurzelballens und werden nicht von den Wurzeln entfernt. Das Netz baut sich nach einiger Zeit biologisch ab.


Saatgut & Stecklinge

Ein Samenkorn ist eine Pflanze in Ruhezeit - so kann sie Frost, Hitze, Kälte und Trockenheit überstehen. Aus diesem Ruhezustand erwacht das Samenkorn erst, wenn Wärme und Feuchtigkeit es zur Quellung und Keimung anregen. Der Samen folgt dann seinem biologischen Programm, treibt Wurzeln und Blätter und setzt die Photosynthese in Gang.
Die Keimzeit ist arteigen. Zu den Schnellen gehören u.a. Erbsen, Radieschen, Gurken und Kresse - sie keimen bei guten Bedingungen innerhalb von wenigen Tagen. Petersilie, Möhren, Sellerie und Zwiebeln brauchen da schon deutlich länger, nämlich drei bis vier Wochen. Die Keimdauer ist auch erheblich abhängig von der Ungebungstemperatur und Feuchtigkeit. Ideale Temperaturen sind 18-22 °C bei gleichmäßiger Feuchtigkeit.
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Unser Tipp: Schauen Sie sich doch einmal die tollen Neuheiten von Thompson & Morgan für den Blütensommer 2021 an.
Blume des Jahres Kapuzinerkresse Orchid Flame
  • Blumen des Jahres 2021: Schmuckkörbchen 'Xenia' mit einzigartiger terrakotta-orangefarbener Blütenmitte, wobei die Blütenblätter zum Rand hin in rosa übergehen. Die Farbtöne verändern sich mit dem Sonnenlicht ....
  • Gemüse des Jahres 2021: Zuckererbse 'Climbing Purple Magnolia - Die erste Zuckererbse mit lila Schoten. Köstlich süßer Geschmack, passt perfekt für Salate und Pfannengerichte ....

Unser Tipp: Die Quell- und Keimfähigkeit von Samen bleibt in der Regel 2-3 Jahre vorhanden, vorausgesetzt die Lagerung erfolgt trocken, kühl und dunkel (z.B. kühler Keller). Bei normaler Lagerung verlieren Sie jährlich um 10-15% der ursprünglichen Keimrate. Gute Aufbewahrungsbehälter sind saubere Schraubgläser, die jedoch trocken sein müssen. Sonst besteht die Gefahr der Schimmelbildung!

Kostengünstig und relativ einfach ist auch die eigene Vermehrung von Pflanzen aus Stecklingen oder Steckhölzern. Hierbei werden abgetrennte, gut ausgereifte, also nicht zu krautige Triebspitzen in Aussaaterde oder Kokosquelltöpfe gesteckt. Im Mini-Gewächshaus bei Temperaturen über 20 ° und hoher Luftfeuchte sind die Bedingungen ideal und die Stecklinge bilden oft schon nach weniger Wochen Wurzeln und können dann, in Topfe mit Blumenerde umgepflanzt, weiterkultiviert werden. Stecklingsvermehrung bietet sich für zahlreiche Balkonblumen an, wie Geranien oder Fuchsien, sowie viele Kleingehölze, wie Buchs, Rosamarin, Lavendel, Sommerflieder, usw.

Umtopfen und Weiterkultivieren

Weiterkultur der Sämlinge durch Umtopfen Einige Wochen nach der Aussaat, wenn sich die ersten echten Laubblätter bilden, ist die Zeit zum Vereinzeln und Umpflanzen der Keimlinge gekommen. Sie können dazu in Multitopfplatten pikieren oder direkt in Torftöpfe, Kunststofftöpfe oder Tontöpfe umpflanzen.
Verwenden Sie hierzu eine gute Blumenerde oder ein Kultursubstrat, welches bereits mit Närstoffen versehen ist. Achten Sie beim Umpflanzen darauf, dass die Wurzeln durch festes Andrücken guten Bodenkontakt bekommen und gießen Sie anschließend gut an.
Zur Weiterkultur ist es wichtig, dass die Pflanzen möglichst hell stehen, gleichmäßig feucht (nicht nass!) gehalten werden. Bei Schönwetterperioden ohne Frostgefahr können die Pflanzen gerne schon mal nach draußen gestellt werden und härten so ab. Aber Vorsicht, nicht in die direkte Sonne! Sonst besteht die Gefahr von Blattverbrennungen. Besser suchen Sie sich ein paar bewölkte Tage aus oder stellen die Pflanzen in den Halbschatten.

Auspflanzen - Schützen mit Folien & Vliesen

Schutz der Jungpflanzen gegen Kälte durch Vlies Schutz der Jungpflanzen durch Mulchfolie
Ab Anfang bis Mitte Mai können dann unsere Pflanzen ausgepflanzt werden. Sie sind jetzt kräftig und abgehärtet. Torftöpfe und Quelltöpfe werden direkt mit gepflanzt - so gibt es keinen Verpflanzschock für die Setzlinge.
Da trotz allem noch Nachfröste drohen, sollten Sie stets ein Frostschutzvlies bereit halten, welches abends über die Pflanzen geworfen wird. Übrigens, Frostschutzvliese sind ideal zur Verfrühung von ersten Gemüsesaaten ab März / April. Sie schützen vor Kälte und halten gleichzeitig Wärme und Feuchtigkeit im Boden, wodurch das Bodenklima insgesamt ausgeglichener ist und Saaten besser keimen.

Im Gemüsebeet kann der Einsatz von Mulchfolien wertvolle Dienste leisten, insbesondere bei Langzeitkulturen wie Fruchtgemüse (Paprika, Tomate, Zucchini, Aubergine) oder Erdbeeren. Mulchfolien unterdrücken den Unkrautwuchs und konservieren die Bodenfeuchte für die Kulturpflanzen. Sie schaffen auch ein ausgeglichenes Bodenklima und tragen zu gesundem Wachstum bei.


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Das hier dargestellte Bildmaterial wurde uns freundlicherweise von der Firma Romberg GmbH & Co.KG zur Verwendung überlassen.
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